Sängerfest des MGV 1920 Queck

04.10.2015 12:00

Auch der 3. Festtag stand im Zeichen des Chorgesangs

Alles-im-Takt Pfordt wird von Susanne Behounek dirigiert. Am Keyboard Holger Eurich. Bild: Schlitzer Bote

"Lieder sind so unentbehrlich, wie der Wind über dem Feld. Sind sie auch nicht immer ehrlich, sie sind ein Lächeln - für die Welt... Lieder sprechen von Gefühlen, sie enthüllen manchen Traum, und sie können dich durchwühlen wie die Stürme einen Baum. Lieder - leuchten wie Lichter, Lieder - malen Gesichter, Lieder - machen dir wieder neuen Mut. Lieder - kommen und gehen, Und sie - helfen verstehen, Lieder - tun deiner Seele gut!" (Udo Jürgens)


sigi stock / Schlitzer Bote

Auch am dritten Festtag zum Sängerfest des MGV 1920 Queck, dem Sonntag, stand alles im Zeichen des Chorgesangs. Der Sonntag wurde mit einem traditionellen Festgottesdienst in der Kirche zu Queck begangen. Die Musikalische Gestaltung hatten zum Einen der Posaunenchor der Pfarrei Queck unter der Leitung von Hannah Stubinitzky übernommen. Des Weiteren füllten die Sänger und Sängerinnen der Sängerfreundschaft Untergrund, Leitung Ute Fischer, mit ihren Stimmen und den beiden Liedbeiträgen "In dir ist Freude" und "Dir Herr wollen wir singen", den Kirchenraum. Ein Teil der Gottesdienstgestaltung übernahmen die Sänger Willi Becker, Ulrich Röhm und Uwe Döring. Pfarrer Pierre Bouvians Predigt beschäftigte sich mit Zeilen aus Psalm 66,1-5. Was braucht man um einen Männergesangverein zu gründen? Man braucht einen konkreten Anlass, etwa acht Männer aus dem Dorf. Man bestimmt einen ersten Vorsitzenden, einen Schriftführer, einen Kassierer. Man braucht ein Vereinslokal, einen Namen und natürlich einen Chorleiter. Das soll der nächst Beste des Lesens und Schreibens Kundige, mit Gesang begabte Mensch machen, also der Lehrer. All diese Voraussetzungen waren im April 1920 gegeben. Die Initialzündung zur Gründung des MGV Queck geschah durch den Quecker Karl Hohmeier. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war er Soldat in der kaiserlich deutschen Marine, in der Marinefeldbatterie des III. Seebatallions in Tsingtau in China. Dort wurde er am 7. Nov. 1914 gefangen genommen. Fünf Jahre später kehrte er aus der Gefangenschaft in die Heimat zurück. Die Quecker Männer wollten ihn mit einem Lied begrüßen. Aus dieser damaligen Aktion entstand der Quecker Gesangverein. Das Liedgut, das seit 95 Jahren vom Männergesangverein Queck gesungen wird, enthält eine Anzahl von Liedern, in denen in tiefer Ehrfurcht vor der Schöpfung und allem Geschaffenen ausgedrückt wird. Das, was wir in der Natur sehen können, was wir ernten und was uns am Leben erhält, das bringt nicht nur den Kopf, sondern auch den Kehlkopf und die Zunge und erst recht das Herz in Bewegung. Nach 95 Jahren, nach vier Generationen, in denen Menschen zum Chor dazu gekommen und gestorben sind, ist es nicht mehr einfach einen Chor am Leben zu erhalten. Vielleicht sind die Schwierigkeiten, die die Gesangvereine und Chöre mit dem Nachwuchs haben, darauf zurückzuführen, dass die Menschen das Staunen über die Schöpfung verloren haben. Wir brauchen die Sängerinnen und Sänger unserer Chöre. Wir brauchen die Bläserinnen und Bläser in unserer Pfarrei. Sie predigen uns durch ihre Musik und ihren Gesang Gottes Wort, damit wir auch dort noch hoffen können, wo andere längst die Hoffnung aufgegeben haben. Wir brauchen die Gesangvereine und Chöre damit die Nachricht von dem Gott, der uns nicht fallen lässt, von der Kirche aus in die Straßen und auf die Plätze unserer Dörfer kommt. "Jauchzet Gott, alle Lande! Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich!"
An den Festgottesdienst schloss sich nahtlos der Frühschoppen in der Kulturscheune an. Hier wurden die Gäste bestens mit Blasmusik, gespielt von den Bläsern und Bläserinnen des Quecker Posaunenchores, unterhalten. Die Küche blieb bei vielen an diesem Tag kalt, es wurde ein leckerer Mittagstisch serviert.
Gut gestärkt wurde im Anschluss dem Singen der Gastchöre gelauscht. Durch das Programm führte, wie bereits am Abend zuvor, Uwe Döring. Er tat dies wieder sehr humorig, allen Gästen gefiel´s. Dem Geburtstagskind oblag natürlich der Auftakt. Sie hatten sich den Sängergruß sowie "Über sieben Brücken" ausgesucht. Es folgte der Gemischte Chor Üllershausen mit einer sehr temperamentvollen Dirigentin Monika Allendorf, die den Chor förmlich mitriss. Zu Gehör brachten sie u. a. "Hab Dank", "Sing mit mir" und "Lamour". Auch "Alles im Takt" Pfordt, unter Susanne Behounek, gratulierte mit "Schade, Schokolade", "Spiel noch einmal für mich, Habanero" , "Bajazzo" und "Lieder" vom unvergessenen Udo Jürgens. Dirigentin Nina Roß mit ihren Sänger und Sängerinnen vom "ChoRimOhr" Rimbach hatten die Lieder "Freundschaft", "Uns zur Freude", "Nimm dir Zeit" und "Lied der Freude" mitgebracht. Der Gastgeber schloss den musikalischen Nachmittag mit "Ein Tiroler wollte jagen", "Abendfrieden" und dem einzigartigen "Bajazzo", mit dem Mundharmonikaspiel vom Ehrenvorsitzendem Adam Becker, ab. Die Damen vom Singkreis Queck hatten indes ein verführerisches Kuchenbuffet aufgebaut. Dies ließ keine Wünsche der großen und kleinen Schleckermäuler offen. Ganz relaxt ging somit auch der dritte Festtag des 95. Geburtstages vom MGV 1920 Queck e. V. zu Ende. "Wir arbeiten daran", so der 1. Vorsitzende des MGV Willi Becker, "dass wir auch noch den 100. Geburtstag begehen können."

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