Musikalischer Gottesdienst zum Reformationstag in Pfordt

31.10.2015 19:00

In der kleinen Dorfkirche erklang vielfältiges Liedgut. Luthers Grundsatz so aktuell wie damals.

Einer guten Tradition folgend hatten die Ev. Kirchengemeinden Hartershausen und Fraurombach zum musikalischen Abendgottesdienst am Reformationstag in die Kirche nach Pfordt eingeladen. (--SIGI STOCK, Schlitzer Bote--)

Und so ließen unterschiedliche Instrumente und eine ganze Menge Stimmbänder vielfältiges Liedgut in der kleinen Dorfkirche erklingen. Gut gefüllt waren die Bänke am Samstagabend, als Pfarrer Jürgen Seng die versammelte Gemeinde begrüßte. Seng erinnerte an Martin Luther und sein Anliegen, die Kirche zu erneuern. Luthers Grundsatz "ecclesia semper reformanda", so Pfarrer Seng, sei in der heutigen Zeit so aktuell wie vor 500 Jahren. Es gälte für alle Kirchen und Konfessionen. 
Mit "Organo festivo" von Karsten Leykam eröffnete Organistin Britta Seng den musikalischen Reigen. Im weiteren Verlauf erklangen von der Orgel noch Johann Sebastian Bachs Präludium in f sowie ein Interludium von Ulrich Knörr. Bei dem Choral "Lobe den Herren, alle die ihn ehren" und dem zeitgenössischen "Neigen sich die Stunden" begleitete die Orgel den Gesang der versammelten Gemeinde. Der Posaunenchor der Kirchengemeinde brachte, unter der bewährten Leitung von Hannah Stubinitzky eine Sonate von Johann Christoph Pepusch und "Innsbruck, ich muss dich lassen" von Heinrich Isaak zu Gehör, außerdem begleitete er die Gemeinde beim Reformationsklassiker "Ein feste Burg ist unser Gott" und bei Matthias Claudius' Abendlied: "Der Mond ist aufgegangen." Unter der Leitung von Britta Seng ließ der Flötenkreis "Lobe den Herrn meine Seele", "Canzonetta" von Baldassare Donati sowie "Von guten Mächten" in der Fassung von Siegfried Fietz ertönen. Der Pfordter Chor "Alles im Takt", der traditionell den musikalischen Gottesdienst am Reformationstag bereichert, trug unter der Leitung von Susanne Behounek die Lieder "I've got peace like a river", "Sing mit mir ein Halleluja", "Unser Vater" und "Hevenu shalom alejchem" vor. Auch in diesem Jahr trat die Jugend-Flötengruppe im Reformationsgottesdienst auf. Gekonnt trugen Lisa Becker und Fiona Krasel (beide Üllershausen) die "Rigaudon" von Philippe E. Chedville und ein Menuett von Valentin Rathgeber vor. Zwischendurch trat Pfarrer Jürgen Seng vor die Gemeinde und las eine moderne Bearbeitung von Psalm 62 und das bekannte Gedicht Desiderata. Er beschloss den Gottesdienst mit einem Abendsegen Otto Hauß-eckers: "Für alles Gute an diesem Tag danke ich dir, guter Gott: für das, was ich zum Leben habe, was mit heute gelungen ist, was mir heute gutgetan hat; auch das Ungute dieses Tages kann ich dir lassen, heilender Gott: das Unfertige und Misslungene, das Verletzende und Verfehlte, das Unbefriedigende und Unverarbeitete. Was mich bedrängt, kann ich in deine Hand geben: meine Ängste, meine Pläne, meinen Willen, mein Leben. Dir überlasse ich mich. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir, über allem Geschehen dieses Tages. Darum wandele in Segen meinen Tag. So gelang der versammelten Gemeinde eine gute Mischung aus Hören und Genießen, Innehalten und Mitgehen.

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