Konzert der Sängerfreundschaft Schlitzerland in der Landesmusikakademie

18.03.2017 19:30

Die vielen verschiedenen Sounds des Chorgesangs

Die Chöre von Gesangvereinen gehören zum Soundtrack unseres Lebens. Bei vielen öffentlichen oder privaten Feiern sind sie einfach nicht wegzudenken. Nicht nur, dass sie eine entscheidend wichtige Funktion erfüllen – ihre Vielfalt ist schlichtweg beeindruckend. Davon konnten sich einmal mehr die Besucher des großen Chorkonzerts der Sängerfreundschaft Schlitzerland überzeugen. Im großen Konzertsaal von Hessens Landesmusikakademie beeindruckten 13 verschiedene Formationen mit unterschiedlichsten musikalischen Stilistiken. Gastgeber war diesmal der MGV Bernshausen.

Martin G. Günkel / Schlitzer Bote

Den Anfang machten die jüngsten Sänger des Abends: der Quecker Kinderprojektchor, der gemeinsam mit dem Singkreis Queck die Bühne betrat. Bei Peter Maffays „Ich wollte nie erwachsen sein“ wirkten Kinder und Erwachsene bestens zusammen und sorgten für einen Einstieg, der Lust auf mehr machte. Die Leitung hatte Ellen Moogk, Werner Bode unterstützte die Sänger an der Gitarre. 

TonArtB, einer der beiden Chöre des Gastgeber-Vereins, zog mit Dirigentin Annette Schulz singend ein. Während sich die Sänger auf der Bühne platzierten, ließen sie ein kraftvolles „Let My Light Shine Bright“ erklingen. Mit „All Of Me“ folgte eine inbrünstige Rockballade. Der Chor verdiente sich damit kräftigen Applaus des Publikums im vollbesetzten Saal. Janina Strauch sorgte für eine gelungene Klavierbegleitung. 

Mit einem einfühlsamen und ruhigen „I'm Sailing“ begeisterte der Gemischte Chor Üllershausen mit Dirigentin Monika Allendorf. Auch beim zweiten Titel des Chors, „Alle Dinge dieser Welt“, konnte man in den Besucherreihen eine Stecknadel fallen hören. Holger Eurich begleitete einfühlsam am Klavier. 

Der zweite Gastgeber-Chor, der Gemischte Chor im MGV Bernshausen, sang unter der Leitung von Karl Seel „Stern, auf den ich schaue“ und verbreitete damit viel Ruhe und Harmonie. Beim zweiten Titel, dem ebenfalls richtig schönen „Plaisir d'amour“, griff Karl Seel für eine schöne Begleitung zum Akkordeon. 

Auch Instrumente kann man zum Singen bringen. Das bewies der Posaunenchor Hartershausen unter der Leitung von Hannah Stubinitzky mit einer hymnischen Version des Abba-Hits „Dancing Queen“ und dem ruhigen, feierlichen Titel „Harmonie“. 

Ein voller, warmer Chorklang und tolle Dynamik prägten das feierliche Stück „Lobgesang“, als es der Schlitzer Kirchenchor Laudate unter der Leitung seiner Dirigentin Annette Schulz sang. Beim zweiten Titel, „Lord, I Want To Be A Christsian“ erlebte das Publikum den Chor mit Panorama-Klang, denn die Sänger verteilten sich über die vordere Hälfte des Saals. Nach einiger Zeit gingen die Sänger nach hinten, so dass auch dort der Panorama-Sound aus nächster Nähe zu erleben war. 

Nach einer kleinen Pause war Bigband-Sound angesagt: Der Posaunenchor aus Queck spielte unter der Leitung von Hannah Stubinitzky die Fanfare des ZDF-Sportstudios, ehe Pfarrer Pierre Bouvain für „New York, New York“ am Gesangsmikrophon begeisterte. Zum Schluss gab es noch ein schwungvolles „Aqualera do Brasil“. Elke Turba gastierte am Klavier. 

Ob bei einem emotionalen „May It Be“ oder bei einem schwungvollen, fröhlichen „Die Sonne und Du“: Der Chor „Alles im Takt“ aus Pfordt mit Dirigentin Susanne Behounek hatte einen tollen, warmen Klang und viel Ausdruck. Holger Eurich überzeugte einmal mehr als Klavierbegleiter. Ausdrucksvolle Stücke hatte auch der MGV Queck mit Chorleiterin Ute Fischer mitgebracht. Die Sänger begeisterten mit „Weit, weit weg“ und „Der Wanderer“. Der MGV gibt gemeinsam mit dem Singkreis aus Queck einen tollen gemischten Chor ab, wie beim Titel „Griechischer Wein“ deutlich wurde. Die Leitung hatte Ellen Moogk. 

Der Gemischte Chor „Hast du Töne“ Willofs fesselte die Konzertbesucher mit zwei starken und bewegenden Versionen von Pop-Balladen: Nenas „Wunder geschehen“ und Udo Lindenbergs „Horizont“. Die Leitung hatte Sabine Spahn, die auch die Klavierbegleitung übernahm. Sanft und einfühlsam ließ die Formation „ChoRimOhr“ aus Rimbach „Liebe ist unendlich“ erklingen. Locker und beschwingt sang der Chor „Rot sind die Rosen“. Die Leitung hatte Nina Roß, für die Klavierbegleitung sorgte in bewährter Weise Holger Eurich. 

Den gelungenen Schlusspunkt setzten die Rimbacher Sangesfreunde, ebenfalls unter Nina Roß' Leitung. Mit neun Sängern ist es ein vergleichsweise kleiner Männerchor, doch sein Klang ist riesig. Davon profitierten die Titel „Jenseits des Tales“ und „Andulka“ ganz erheblich. 

Der Vorsitzende des Gastgeber-Vereins, Thomas Ziegler, dankte allen, die das Konzert möglich gemacht hatten. Pianist und Sänger Holger Eurich dankte er mit einem Präsent für besonders häufiges Mitwirken auf der Bühne. Ziegler richtete außerdem seinen Dank an Tontechniker Bernhard Trenker. 

Zu Beginn hatte Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer auf die Bedeutung solcher Konzerte hingewiesen. Wie auch Thomas Ziegler erklärte er, dass gerade in schwierigen Zeiten von Bedeutung sei, ein wenig Harmonie zu erleben. Schäfer grüßte auch im Namen des anwesenden Stadtverordnetenvorstehers Walter Ritz. Er hatte die Lacher auf seiner Seite, als er in seinem Grußwort mit wenigen Sätzen alle Titel des Programms humorvoll verarbeitete. 

Karin Habl, Vorsitzende des Sängerkreises Lauterbach, wies auf einen Chorleiter-Lehrgang am 22. April in Lauterbach hin. Er dauert von 9 bis 20 Uhr und findet in den Räumen der Lauterbacher Musikschule statt. Anmeldungen nimmt Kreischorleiter Werner Waldeck unter der Telefonnummer 06641/4771 entgegen oder unter der E-Mail-Adresse waldeck.maar@t-online

 

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